Für Euch verkostet

Sake vermittelt Lebensfreude, ist eines der spannendsten alkoholischen Getränke überhaupt und ist gekennzeichnet durch eine breite Aromenvielfalt. Gleichzeitig zeichnet sich Sake – auf vielen Ebenen – auch durch eine gewisse Komplexität aus. Diese Komplexität macht es nicht nur für westliche Konsumenten und „Sake-Einsteiger“ herausfordernd, dieses fantastische Genussmittel einfach und schnell zu erschließen.

Nicht selten werden wir mit der folgenden Frage konfrontiert: „Es gibt so viele unterschiedliche Sake, welcher ist eigentlich der Richtige für mich?“

Auch wir können diese Frage nicht aus dem Stehgreif beantworten. Warum? Zum einen gibt es sehr viele Faktoren, die den Genuss (und damit auch den persönlichen Geschmack) beeinflussen (siehe auch hier) und zum anderen lässt sich eine Zuordnung „richtig oder falsch“ nicht einfach so treffen. Oder etwas anders ausgedrückt: Geschmack ist sehr diffizil und immer auch subjektiv und es gibt einfach zu viele gute Sake. Einfach nur einen Hersteller, einem Brand oder einen Sake-Typ herauszugreifen, würde der Sake-Vielfalt nicht gerecht werden.

Nichtsdestotrotz ist es uns, als unabhängigem Sake Verein, natürlich sehr wichtig, euch bei der Selektion von Sake eine gewisse Hilfestellung zu geben und deshalb findet ihr in dieser Sektion Nihonshu, den wir für euch verkostet haben.

Wie schon an anderer Stelle angemerkt ist das Sake-Universum sehr groß. Aus diesem Grund spiegeln die hier vorgestellten Sake lediglich eine kleine Selektion (quasi einen „Minikosmos“) wider. Unser Ziel besteht natürlich darin, diese Auswahl über die nächsten Jahre kontinuierlich wachsen zu lassen.

Für jeden verkosteten Nihonshu haben wir versucht, euch eine einfache und visuell-basierte Hilfestellung zu geben. Auf komplizierte Detailbeschreibungen wurde ganz bewusst verzichtet. Gleichzeitig haben wir euch die wichtigsten Informationen zu dem jeweiligen Sake in einer einheitlichen Grafik zusammengefasst. Ob wir es mit unserer SAKE-MATRIX geschafft haben, ein wenig Komplexität abzubauen, müsst ihr entscheiden. Wir freuen uns auf jeden Fall auf Feedback.

Noch ein paar Anmerkungen vorab.

„Sake-Qualitäten“ können trotz hoher und ständiger Qualitätskontrollen, gleicher Produktionsbedingungen, -schritte und Zutaten dennoch von Jahr zu Jahr schwanken – oftmals sogar stärker als bspw. die von Bier oder Wein. Deshalb stellt die Sake-Matrix eine Art Momentaufnahme dar, ohne dabei auf das „schwierige“ Thema Jahrgänge eingehen zu wollen.

Wie schon erwähnt ist Geschmack immer mit einer Subjektivität behaftet. Bei Sake trifft das sogar noch stärker zu, da wir es mit einer breiten und komplexen Aromenvielfalt zu tun haben. Nichtsdestotrotz haben wir es uns zum Ziel gemacht, die in der Sake-Matrix abgebildeten Sake nicht nur professionell, unabhängig, individuell und ausführlich zu verkosten, sondern auch möglichst objektiv. Natürlich spiegeln einige, der in der Sake-Matrix abgebildeten, Attribute (bspw. empfohlene Trinktemperatur, Geschmack und Aromen, empfohlenes Food-Pairing, Preis-Geschmacks-Ratio und Suchtfaktor) unsere persönliche, unabhängige Meinung wider und erheben keinen Anspruch auf Vollständig- oder Richtigkeit. Darüber hinaus wird unsere Meinung NICHT durch Dritte beeinflusst. Diesen Anspruch erheben wir auch für zukünftige „Bewertungen“. Des Weiteren unterscheiden wir bewusst nicht zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Sake, da wir a) nur Premium-Sake für euch verkosten, von dem wir annehmen, dass er einem hohen Qualitätsstandard unterliegt und b) wir eine derartige Unterscheidung / Klassifizierung eher ablehnen. Unser Ziel ist es vielmehr die verschiedenen „Charaktereigenschaften“ eines Nihonshus herauszustellen.

Nachfolgend findet ihr einen Überblick zu den in der Matrix enthaltenen „Attribute“ von denen wir euch einige im Weiteren erläutern wollen.

Während die ersten acht Attribute (von „Name der Sake“ bis „Reis-Typ“) selbsterklärend sind, ist es für die nachfolgenden neun Attribute relevant, euch einige Erläuterungen mit auf den Weg zu geben. Generell sei noch der Hinweis erlaubt, dass wir in unserer Sake-Matrix vor allem mit visuellen Elementen arbeiten, um euch eine möglichst einfache und komprimierte Hilfestellung geben zu können.


  1. Empfohlene Trinktemperatur. Wie schon in unserem Sake Universum in der Rubrik „Trinktemperaturen“ erläutert, macht die Vielschichtigkeit von Sake auch bei den Genusstemperaturen nicht halt. In den meisten Fällen kann man sich gut auf die Empfehlung der Brauerei verlassen. Wir habe es uns trotzdem nicht nehmen lassen, unsere eigenen „Temperaturversuche“ vorzunehmen, um euch entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Hierbei handelt es sich immer um Temperaturspannen, die für solo genossene Sake determiniert wurden.
  2. Geschmack und Aromen. Der Einfachheit halber haben wir nicht zwischen Nosing-Aromen (also die olfaktorische Wahrnehmung), erster Eindruck im Mund und letzter Eindruck im Nachgang (also die gustatorische Wahrnehmung) unterschieden, auch wenn sich die olfaktorische und die gustatorische Wahrnehmung bei Sake schon deutlich unterscheiden können. Vielmehr wollen wir mit dem Sinneseindruck „Geschmack“ das Zusammenspiel des Geschmacks- und Geruchssinns gemeinsam abbilden und konzentrieren uns hierbei auf die Verwendung entsprechender Piktogramme.
  3. Empfohlenes Food-Pairing. Wie schon an anderer Stelle herausgestellt ist die Annahme, dass Sake nur zu japanischem Essen passt ein Mythos. Aus diesem Grund unterbreiten wir euch für jeden Sake verschiedene Food-Pairing-Möglichkeiten in visueller Form.
  4. Wie gut solo trinkbar. Dass Sake regelmäßig die erste Wahl als Getränkebegleitung für ein tolles Essen ist, haben wir ja schon vielfach angemerkt. Wie sieht es aber aus, wenn ich Sake solo trinke – also ganz ohne Snacks und Food? Hier haben wir für euch unterschieden nach Sake, von dem wir glauben, dass ihr ihn besser mit Food genießen solltet und Sake, welcher sowohl solo als auch mit Essen super funktioniert. Die Kategorie „solo aber bitte nicht mit Food“ existiert in unserem Sake-Universum nicht 😉
  5. Für wen geeignet. Gerade für „Sake Einsteiger“ (wir nennen sie gerne auch liebevoll „Sake-Erstis), gibt es Nihonshus, die aromatechnisch „nicht ganz so einfach“ sind und Zeit bedürfen, um erschlossen zu werden. Auf der anderen Seite gibt es auch sogenannten „Easy Drinking Sake“, welcher, selbst für den westlichen Gaumen, in der Regel schnell zugänglich ist. Aus diesem Grund haben wir zwischen „Anfänger-Sake“, „Fortgeschrittenen-Sake“ und „Profi-Sake“ unterschieden. Die Ausprägungen in dieser Kategorie lassen KEINE Rückschlüsse auf die Qualität eines Sake zu. Sie sollte lediglich als Empfehlung verstanden werden, die euch bei einem möglichen Kauf unterstützen kann.
  6. Preis-Geschmacks-Ratio. Aufgrund der aufwendigen und vielschichtigen Produktionsprozesse sowie der langen Lieferwege sollte jedem bewusst sein, dass ein Premium-Sake preislich nicht unbedingt mit Bier oder Wein konkurrieren kann. Muss er aber auch nicht, weil Sake ein völlig eigenständiges alkoholisches Getränk ist. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass ihr auch in Deutschland, trotz der oben beschriebenen Faktoren, fantastischen Sake zu fairen Preisen kaufen könnt. Mit den Ausprägungen „Top“, „Sehr gut“ und „Prima“ geben wir euch Hinweise zum „Preis-Geschmacks-Ratio“.
  7. Suchtfaktor. Wie schon mehrfach angemerkt, ist Sake zum Genießen gedacht und nicht, um sich damit „Volllaufen“ zu lassen. Und da immer ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Genussmittel Alkohol im Vordergrund stehen sollte, darf der Begriff „Suchtfaktor“ auf KEINEN Fall als Abhängigkeit von Alkohol missinterpretiert werden! Vielmehr stellt dieses Attribut eine Umschreibung dar, die ganz besonderen Sake hervorhebt, der so herausragend ist, dass ihr nicht genug davon bekommen könnt 😉
  8. Für Cocktails geeignet. Natürlich macht es keinen Sinn, einen sehr vielschichtigen, herausragenden und teuren Sake für einem Cocktail zu verwenden. Da Cocktails mit Sake allerdings super interessant sein können, bekommt Sake, den wir als „guten Match“ für einen Cocktail betrachten, bei uns ein Martiniglas.
  9. SLM Empfehlung. Nihonshus, die WIR als Sake Lovers München e.V. als besonders außergewöhnlich, geschmacklich herausragend oder generell super spannend empfinden, bekommen bei uns das „Stärke-Symbol“. Natürlich ist uns bewusst, dass diese Kategorie mit einer ordentlichen Portion Subjektivität verbunden ist.

 

Hinweis: die von uns in der Sake-Matrix genutzten visuellen grafischen Elemente sind, sofern nicht selber entwickelt, geistiges Eigentum von Microsoft und Apple, urheberrechtlich geschützt und werden von uns lediglich für darstellungstechnische, jedoch NICHT für kommerzielle Zwecke verwendet.

 

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